BuchcoverFoto: Analena H.

Buchbesprechung - Kuckuckskinder, Kuckuckseltern

07.05.2021 | Analena H.
Das Buch von Simone Schmollack ist seit einigen Jahren auf dem Markt. Mittlerweile nicht mehr das einzige aus der Sparte. Dennoch habe ich mir das Buch mal genauer angeschaut und kann es nicht jedem empfehlen.

Zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch aus dem Jahr 2008 ist und einige Fakten so nicht mehr aktuell sind auf die ich im Verlaufe der Rezession hinweisen möchte.

Zunächst muss ich korrigieren, dass die Zahlen, dass jedes 5-10 Kind ein sogenanntes "Kuckuckskind" ist nicht mehr ganz aktuell sind. Neueste Studien sprechen von 1 % (vgl. Larmuseau, Matthijs, Wenseleers) der Bevölkerung. Ob diese Zahl jedoch ihre Richtigkeit hat beziehungsweise Aussagekraft, müsste in Zukunft genauer untersucht werden. Es ist sicherlich zu vermuten, dass eine exakte Häufigkeit überhaupt nicht zu bestimmen ist.

Das Buch besteht aus Ich-Erzählungen von Betroffenen Vätern, Müttern und "Kuckuckskindern" und einem abschließenden informellen Kapitel. Die Geschichten werden auf Basis von wahren Begebenheiten anonymisiert erzählt.

Zu Beginn erzählen, in einzelnen abgeschlossenen Geschichten, drei Männer ihre Geschichten. Die Erfahrungen bis zur Enthüllung, dem plötzlichen aufkommen von Unsicherheit, weil das Kind doch so anders ist als der Vater selbst, oder schlichtweg durch mangelndes Vertrauen gegenüber ihrer Frau.

Im Anschluss daran kommen vier Frauen zu Wort, ebenfalls in einzelnen Kapiteln in Ich-Erzählungen. Ganz unterschiedlich dagegen sind die Erzählungen aus der Perspektive der Frauen. In der zweiten Geschichte, erzählt eine Mutter in einem Brief an ihre Tochter, wie es dazu kam, dass sie also Tochter zu einem Kuckuckskind wurde: Wie ihr Vater das Kind in die Familie holte, sie nicht die leibliche Mutter ist sondern die Tante. Entgegen der häufigen Annahme, das Frauen ausschließlich die Fäden in der Hand haben, erzählt diese Geschichte eine Alternative über die Verstrickungen die in Familienstrukturen existieren können. Zum Schluss sprechen drei Kinder über ihre gemachten Erfahrungen.

Auf dem Buch wird mit einem inklusiven Service-Teil geworben mit wichtigen Infos zur aktuellen Rechtslage. Dieser Teil ist nicht sonderlich lang. Auch finde ich die Aussagen der dort im Interview sprechenden Psychologin sehr pauschalisieren und destruktiv - aber das ist vielleicht für jede/n Leser/in anders.

Das Buch kann ich all jenen empfehlen, die sich gerne kurze Erzählungen aus unterschiedlichen Perspektiven ansehen möchten. Lesern und Leserinnen die jedoch weitere allgemeine Informationen zum Thema Recht und Psychologie zu der Thematik erhalten möchten, rate ich ganz klar von dem Werk ab.

Informationen zu dem Buch "Kuckuckskinder, Kuckuckseltern":

Autorin: Simone Schmollack Titel: Kuckuckskinder, Kuckkuckseltern - Mütter, Väter und Kinder brechen ihr Schweigen Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf ISBN 978-3-89602-817-4Preis: 18,99 € (Taschenbuch)

Klappentext und weiter Informationen findet ihr HIER.

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