Der Schattenvater
Narrative Identitätskonstruktionen von »Kuckuckskindern« und »Spenderkindern«
Christine Müller
Klappentext:
Der Vaterschaftstest ist leicht gemacht, die Folgen für Betroffene dagegen oft nicht absehbar. Christine Müller interviewt sogenannte "Kuckucks-" und "Spenderkinder" und legt dar, welche Folgen die Erkenntnis, dass biologischer und sozialer Vater nicht ein und dieselbe Person sind, für die Identität Betroffener hat. Sie untersucht die Auswirkungen der verschwiegenen Vaterschaft auf das Familiensystem und zeigt, wie unterschiedlich das Wissen um den anderen Vater von Kuckucks- und Spenderkindern verarbeitet und ins Leben integriert wird. Mithilfe genetischer Testverfahren lässt sich der biologische Vater heute eindeutig feststellen. Gut gehütete Geheimnisse und tabuisierte Familienkonstellationen kommen so ans Licht. Welche Folgen das für die Identität sogenannter "Kuckucks-" und "Spenderkinder" hat, untersucht Christine Müller.
Anhand von Interviews geht die Autorin folgenden Fragen nach: Wie wirkt sich eine verschwiegene Vaterschaft unbewusst auf das Familiensystem aus? Welche Hintergründe führten zur Aufdeckung der Wahrheit? Wie gehen Betroffene mit der Erkenntnis um, dass biologischer und sozialer Vater nicht ein und dieselbe Person sind? Wie integrieren Kinder das Wissen um den anderen Vater in ihr Leben? Welche Unterschiede zeigen sich in den Entwicklungsverläufen von Kuckucks- und Spenderkindern?
Quelle: Psycholsozial-Verlag
Die Doktorarbeit von Frau Müller ist im Juli 2020 erschienen und damit ein sehr neues Werk zu dem brandaktuellen Thema. Mit dem Preis ist es deutlich teurer als andere Werke aber für den Umfang von über 300 Seiten sicherlich auch ein lohnenswertes Buch. Wir haben das Buch bisher noch nicht gelesen, wollen uns dem aber zeitnah widmen.